"Alles in allem", so sagt RWO Alzeys Vorsitzender Heinz Blarr, liegt hinter dem Verein eine zufriedenstellende Saison. Platz sechs mit dem Landesliga-Team, Aufstieg der Kreisliga-Mannschaft und die Verteidigung des Bezirksliga-Status der A-Junioren sorgen dafür, dass die Alzeyer sorglos in die Sommerpause gehen.  
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Claus Rosenberg

Die Männer aus der zweiten Mannschaft von RWO Alzey waren in der abgelaufenen Saison die gefeierten Helden. "Sie hatten riesigen Erfolg", bilanziert Heinz Blarr. Den Kreispokal erfolgreich verteidigt, im Bezirkspokal bis ins Viertelfinale vorgestoßen und dabei durchaus namhafte Gegner ausgeschaltet und dann am Ende auch noch relativ souverän übers Hintertürchen Relegation in die Bezirksklasse aufgestiegen - viel erfolgreicher hätte das Team von Jürgen Pazelka nicht sein können. Der Coach avanciert dabei sogar zur Trainer-Entdeckung des Jahres. Er, vorher nur Cotrainer, übernahm die Mannschaft nach Ezzedine Abichous Rücktritt im Herbst und führte sie schließlich in ungeahnte Höhen.

Ein solcher Höhenflug war auch dem Alzeyer Landesliga-Team zugetraut worden. Die Konkurrenz erklärte die Elf um Torjäger Alexander Kinsvater zum Meisterschaftsfavoriten. Irritationen mit dem Präsidenten hatten schließlich im Herbst den Rücktritt von Trainer Hans-Karl Schäfer zur Folge. Dessen Nachfolge trat Michael Schilz an, der vorher beim Landesliga-Rivalen Fontana Finthen engagiert war. Er erfüllte die Erwartungen, die Heinz Blarr vor der Saison hegte: "Wir wollten oben mitspielen und mit Platz sechs haben wir das ja auch getan", resümiert der Vorsitzende. Darüber hinaus freut ihn, dass dieses Ergebnis mit einer sehr jungen Mannschaft realisiert worden ist, die "nach der Winterpause sehr, sehr guten Fußball gespielt" habe. Ohne den 37 Jahre alten Torhüter Frank Reichert beträgt das Durchschnittsalter etwa 22 Jahre. Eine Retourkutsche für spitze Bemerkungen aus Richtung des Lokalrivalen TSV Gau-Odernheim kann er sich denn auch nicht verkneifen: "Unser Vorsprung gegenüber dem Siebten (TSV Gau-Odernheim, Anmerkung der Redaktion) beträgt, und das muss man auch mal sagen, sechs Punkte." Dass die Mannschaft erst in der zweiten Halbserie in Schwung gekommen ist, wird von den Spielern bedauert: "Verdoppeln wir die Punkte, die wir in der Rückrunde geholt haben, könnten wir jetzt ganz woanders stehen. Das ist halt schade", so Verteidiger Heiko Jäschke. Teamgefährte Daniel Rica erinnert an den Trainerwechsel im Herbst: "Die Umstellung fiel schon ein bisschen schwer. Menschlich passt Michael Schilz sehr gut zu uns - schon alleine vom Alter her."

Dass RWO Alzey über die Saison hinaus mit Michael Schilz weiterarbeiten wird, war frühzeitig klar. Der Pädagoge kann in der kommenden Runde auch auf die meisten seiner Leistungsträger zurückgreifen. Nur drei Spieler verlassen den Wartberg-Klub: Manuel Dörner und Darcy Böttner beenden aus privaten Gründen ihre Laufbahnen und Marcel Porth zieht es zurück zum TSV Gau-Odernheim, von wo er ein Jahr zuvor gekommen war. Vom Lokalrivalen stößt Jens Bauer zu RWO. Außerdem kommt Torsten Boschinski vom Bezirksligisten TSV Zornheim. Er löst das Torhüterproblem, das die Alzeyer über weite Strecken durch die abgelaufene Saison begleitete.

In der zurückliegenden Runde haben die Alzeyer nicht nur auf sportlicher Ebene Fortschritte erzielt, sondern auch im Umfeld. Durch die Veranstaltung kultureller Highlights hat sich der Verein über Fußball und Tischtennis hinaus ins Bewusstsein der Bevölkerung gearbeitet. Zudem erschloss er sich eine neue Einnahmequelle. Aus einem Kooperationsvertrag mit dem Zweitligisten FSV Mainz 05, dessen B-Junioren in der kommenden Runde im Wartbergstadion spielen, könnten erhebliche finanzielle Mittel in die Vereinskasse fließen.