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Bundesliga-Luft im Wartbergstadion

Mainz 05 und RWO Alzey vereinbaren Kooperation / 05-Nachwuchs spielt in Volkerstadt


RWO-Vorsitzender Heinz Blarr (2.
von links) und die RWO-Vorstandsmitglieder Mario Blarr (links) und Steffen Jung (rechts) diskutierten mit dem 05er-Jugendkoordinator Volker Kersting (2.
von rechts) die Details der Jugend-Kooperation.
Axel Schmitz
Vom 01.06.2007
Ab der kommenden Saison weht Bundesliga-Luft im Alzeyer Wartbergstadion. Eine Nachwuchsmannschaft des FSV Mainz 05 wird dort ihre 13 Meisterschaftsspiele austragen. Dies vereinbarten RWO, der Zweitligist und die Stadt. Die Allgemeine Zeitung Alzey begleitet das Projekt.

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Claus Rosenberg

Die B-Junioren des Zweitligisten FSV Mainz 05, das sind die unter 17-jährigen Nachwuchsfußballer, bestreiten in der kommenden Runde ihre Heimspiele in der neu gegründeten Bundesliga auf dem Alzeyer Wartberg. Dies ist Inhalt einer Kooperation, die gestern Abend zwischen RWO Alzey und Mainz 05 unterzeichnet worden ist. Die Mainzer müssen von Zuhause ausweichen, weil es in der Landeshauptstadt keine Spielstätte gibt, die die strengen Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes erfüllt. Unter anderem konsultierten sie auf der Suche nach einem geeigneten Spielort den FSV Saulheim, der allerdings abwinkte.

Insgesamt werden die Mainzer, die den Einzug in die dreigliedrige Bundesliga definitiv gepackt haben, 13 Spiele auf dem Alzeyer Rasenplatz austragen. Unter anderem werden die Talente vom 1. FC Kaiserslautern, vom deutschen Meister VfB Stuttgart und vom FC Bayern München in der Volkerstadt auflaufen. "Uns freut, dass ein Verein wie RWO Alzey mit in unsere Nachwuchsförderung einsteigt", erklärt Stefan Hofmann. Der Schornsheimer ist Sportlicher Leiter beim Bundesliga-Absteiger. Er nimmt an, dass der Auftritt der stärksten Nachwuchsfußballer Deutschlands eine positive "Signalwirkung für die Jugend RWOs und des Kreises" haben wird.

Die Stadt gewährt den Mainzern auf ihrem Rasen gerne Gastrecht. "Für uns bedeutet die Bundesliga einen Imagegewinn", betont Beigeordneter Heiko Sippel in Vertretung von Bürgermeister Christoph Burkhard. Das Stadtoberhaupt, das sich maßgeblich mit für diese Kooperation eingesetzt hat, befindet sich im Urlaub. Möglicherweise profitiert auch die Alzeyer Gastronomie und Hotellerie von dem sportlichen Zusatzangebot. Ersten Schätzungen zufolge wird an jedem Spieltag mit rund 200 Fans gerechnet, die sich die Stars von übermorgen live im Stadion anschauen wollen. Zudem wird Alzey namentlich auf der Homepage der Jugendabteilung des Zweitligisten genannt, die stark frequentiert ist.

Die Vereinbarung zwischen dem FSV Mainz 05 und RWO Alzey hat eine einjährige Laufzeit. Der Fußball-Landesligist stellt den Kassierer, seine Anzeigetafel und die Sprecheranlage. Dafür erhält er alle Einnahmen sowie 30 Fußbälle. Außerdem sicherte Mainz 05 zu, dass RWO-Kinder bei dem einen oder anderen Zweitliga-Spiel der 05er im Mainzer Stadion mit auflaufen dürfen. "Dies ist eine Bereicherung für unsere Jugendarbeit", freut sich RWO-Vorsitzender Heinz Blarr über den Deal. Die Mainzer sorgen für den Ordnungsdienst und zahlen der Stadt einen Festbetrag für Nutzung der Sportanlage.

Bevor das Wartbergstadion den Zuschlag bekam, wurde es genau inspiziert. Der Deutsche Fußball-Bund formuliert eine Reihe von Voraussetzungen, die in den Stadien erfüllt sein müssen. So wurde die Ebenheit des Platzes überprüft. Auch muss eine Kabine für die Dopingkontrolle zur Verfügung stehen.

Mit einem werbenden Effekt rechnet Karl-Heinz Best, der Jugendleiter im Fußball-Kreis Alzey: "Das ist ein Sahnehäubchen für das Jugendfußball-Angebot im Kreis", freut sich der Bechtolsheimer. Er vermutet, dass die komplette Nachwuchsarbeit in und um Alzey herum einen positiven Impuls bekommt: "Nach Mainz sind bestimmt nicht viele gefahren, um sich die B-Jugend der 05er anzuschauen. Ins nähergelegene Alzey werden sie aber sicher kommen", vermutet er.